Wie eine Selbsthakmontage funktioniert und worauf man bei dieser Angelmethode besonders achten muss, darum geht es in diesem Beitrag.
Wie funktioniert eine Selbsthakmontage?
Die Selbsthakmontage ist eine spezielle Angeltechnik, die sich den natürlichen Fluchtreflex der Fische zunutze macht. Sobald zum Beispiel ein Karpfen den an dieser Montage angebotenen Köder aufnimmt, schöpft er durch den Widerstand der Schnur sofort Verdacht und versucht daraufhin reflexartig zu flüchten. Da die Montage mit einem schweren Bleigewicht am Boden festgehalten wird, hakt sich der Fisch dabei von alleine. Somit braucht man bei dieser Angelmethode neben einer speziell konstruierten Montage auch einen sehr scharfen Haken.
Aufbau einer Selbsthakmontage
Das Gewicht bzw. das Gewichtssystem spielt eine entscheidende Rolle bei einer Selbsthakmontage. Es hält die gesamte Montage am Boden, während der Karpfen mit dem Haken im Maul zu flüchten versucht. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass das Gewicht fest auf der Schnur angebracht und nicht freilaufend ist. Dies wird mittels des sogenannten Safety-Clips bewerkstelligt, der auch dafür sorgt, dass sich das Blei von der Montage lösen kann, sollte die Schnur im Drill reißen und der Fisch verloren gehen, mehr dazu weiter unten.
Obwohl viele verschiedene Köder an einer Selbsthakmontage gehängt werden können, hat sich der Boilie vor allem beim Angeln auf Karpfen und andere große Grundfische bewährt. Dafür wird er am Endes des Vorfaches (Haar genannt) montiert und ragt dabei etwas 1 cm über dem Haken. Wenn der Karpfen nun den Köder nimmt, versucht er ihn (wie alles was er frisst) sofort wieder auszuspucken und rammt den Haken in seine Unterlippe. Damit der Boilie nicht vom Haar abrutscht, wird er mit einem Plastik-Stopper fixiert.
Der Einsatz von Safety-Clip
Jeder Angler sollte sich bewusst machen, welche Folgen es hat, wenn die Schnur während des Drills reißt. In einem solchen Fall besteht für den Fisch nur dann eine Überlebenschance, wenn das Bleigewicht nicht dauerhaft an der Montage hängen bleibt. Hier kommt der sogenannte Safety-Clip ins Spiel. Der Clip stellt sicher, dass sich das Blei von der Montage lösen kann, sollte diese mal in Unterwasserhindernissen eingeklemmt werden und die Schnur reißen. Nur so erspart man dem Fisch einen qualvollen Tod.
Der Safety-Clip besteht aus zwei Teilen: einem Clip und einer Gummihülse. Beide werden auf die Hauptschnur gefädelt und das Blei im Clip fixiert. Die Belastungsgrenze des Clips lässt sich dabei individuell anpassen: Wird die Gummihülse tief auf den Clip geschoben, bleibt das Blei fester sitzen. Wird sie nur leicht aufgesteckt, kann sich das Blei schneller lösen. Durch diese Justierung kann man auch erreichen, dass das Blei gleich nach dem Biss freigegeben wird. Das erleichtert den Drill besonders bei schweren Gewichten erheblich.
Mittel gegen Schnurverhedderungen
Der Anti-Tangle-Schlauch ist ein oft unterschätztes Element der Selbsthakmontage, das jedoch maßgeblich zur Effizienz des Rigs beiträgt. Seine Hauptfunktion liegt in der Vermeidung von Verhedderungen während des Wurfs und beim Absinken des Bleis. Insbesondere geflochtene Vorfachmaterialien neigen dazu, sich um das Blei oder die Hauptschnur zu legen, wodurch die Hakmechanik erheblich beeinträchtigt werden kann. Der Schlauch wird vor das Safety-Clip auf die Schnur gezogen und sorgt dafür, dass die Montage den Flug verwicklungsfrei absolviert und sauber gestreckt im Wasser liegt.
Gebrauch von Schrumpfschläuchen
Da Karpfen sehr scheue und vorsichtige Fische sind, greifen die Puristen unter Karpfenanglern gerne zu den Schrumpfschläuchen, um ihre Montagen zu perfektionieren. Die Schläuche werden an den Stellen der Montage aufgezogen, wo Knoten gebunden sind bzw. Metallteile herausragen wie z.B. am Hakenör. Anschließend werden sie erhitzt. Dadurch schrumpfen sie und ummanteln bündig die Schnur samt Knoten und andere Verbindungselemente. Weiterhin verbessert ein am Hakenschenkel angebrachtes Stück Schrumpfschlauch (Stichwort Linke Aligner) den Hakeffekt, indem sich der Haken beim Biss besser dreht und exakt im Unterkiefer des Fisches fasst.
Sind außer Karpfen andere Fänge möglich?
Die Selbsthakmontage eignet sich grundsätzlich für Friedfische, die Nahrung vom Grund aufnehmen und dabei Köder einsaugen. Allen voran Karpfen, der durch sein typisches Fressverhalten geradezu prädestiniert für diese Methode ist. Aber auch Schleien, Brassen und Barben lassen sich mit dieser Technik überlisten, vorausgesetzt das Bleigewicht, die Schnur, das Haar sowie die Haken- und Ködergröße dem Zielfisch und Angelbedingungen angepasst werden.
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